Die Horde gegen brachiale Gewalt: Wie Hunderte von Nadelstichen einen gut bewaffneten Gegner besiegten

Die Horde gegen brachiale Gewalt: Wie Hunderte von Nadelstichen einen gut bewaffneten Gegner besiegten

(Englisches Original: The Horde vs. Brute Force; How Hundreds of Pinpricks Defeated A Well Armed Foe)

22.09.2017 11:40 - Von ISD Deloro


Eine der möglicherweise größten Schlachten, die im HighSec-Gebiet jemals gesehen wurde, fand am 21. August YC119 statt.

Als Teil ihres Angriffs gegen mehrere Allianzen im Norden hatte Goonswarm Federation [CONDI] offiziell durch CONCORD Krieg gegen Pandemic Horde [REKTD] erklärt, was sie in die Lage versetzt, Pandemic Horde überall in New Eden anzugreifen. Nachdem weitere Allianzen der Imperiumskoalition dem Beispiel von Goonswarm Federation gefolgt waren, reagierte Pandemic Legion [-10.0], eine Allianz, die mit Pandemic Horde eng verbunden ist, ebenfalls und erklärte all diesen Allianzen den Krieg. Solange die Kriegserklärung (“Wardec”) in Kraft ist, erlaubt CONCORD Kapselpiloten, aufeinander zu schießen ohne einzugreifen - die Bühne für einen monumentalen Zusammenstoß im HighSec war aufgebaut.

Seit kurz nach der Einführung von Skill-Injektoren im Februar und der Zitadellen im April letzten Jahres bestimmen Freihafenzitadellen (freeport citadels) auf der Übersicht das Bild eines Piloten von Perimeter, während er durch das System fliegt. Nur einen Sprung von New Edens Haupthandelszentrum - Jita 4-4 - entfernt etablierte Perimeter sich schnell als ein Handelszentrum für spezielle Produkte. Obwohl die Handelssteuern niedrig sind, ist es dennoch sehr lukrativ, dort einen etablierten Markt zu haben. Eine der Marktzitadellen der Fortizar-Klasse, wenn auch nicht die lukrativste in Perimeter, war der im Besitz von Pandemic Horde befindliche “PanFam secured Hub”. Vielleicht als Versuch, das Einkommen von Pandemic Horde zu stören, oder um New Eden zu zeigen, dass die große PanFam-Koalition nicht unverwundbar ist, nahm das Imperium diese Zitadelle ins Visier, beseitigte mit Leichtigkeit Schild und Panzerung der Struktur und bereitete sich auf einen großen Kampf zum Zeitpunkt des Struktur-Timers am 21.08.YC119 vor.

Als der Tag gekommen war, hätten die Strategien auf beiden Seiten nicht unterschiedlicher sein können. Während Pandemic Horde, unterstützt von Northern Coalition. [NC], Mercenary Coalition [MC] und der Guardians of the Galaxy-Koalition, ihre charakteristischen Machariel-Schlachtschiffe sowie mehrere Tech 3- und Tech 2-Schiffe brachten, führte das Imperium fast ausschließlich Tech 1-Schiffe ins Feld: eine auf Panzerung basierende Flotte aus Schlachtschiffen der Typhoon-Klasse mit einem T2-Logistikflügel und eine zweite auf Schilden basierende Flotte aus Schlachtkreuzern der Hurricane-Klasse. Die Schlacht begann, indem beide Seiten sich gegenseitig attackierten, während das Imperium gleichzeitg die Zitadelle angriff.

“Die DPS-Schiffe wurden angewiesen, ihre Drohnen gegen die Zitadelle zu richten, die Typhoons kämpften gegen die gegnerischen Machariels”, erinnert sich der Logistikpilot des Imperiums Jorry Cassel an den Kampf. Eine Tech 1-Schachtschiffflotte ist gegen die gleiche Anzahl von Piratenschlachtschiffen normalerweise deutlich unterlegen und dieser Kampf war keine Ausnahme. FC Steadyo von Pandemic Horde bestätigt, dass “wir zunächst gegen die Typhoons der Goons anstürmten und äußerst vorteilhaft Schiffsverluste abtauschten, bis sie begannen, DPS zu verlieren, den Kampf gegen uns aufgaben und ihre gesamte Schadenswirkung gegen die Fortizar richteten.” Aber das Imperium kam nicht unvorbereitet und hielt Schiffe zur Ausgabe bereit, um die Verluste zu ersetzen: “Falls wir verlieren sollten, mussten wir uns im Warpflug zu einer von zwei Zitadellen begeben, wo ein Mitglied der Koalition uns ein Ersatzschiff gab - eine Zitadelle für Typhoons und eine für Fregatten. Ich nehme an, dass die Hurricane-Flotte auf die gleiche Weise organisiert war”, erläutert Jorry Cassel von der Goonswarm Federation.

Aufgrund dieses logistischen Masterplans konnten die Flotten über lange Zeit im Kampf bleiben. Obwohl beide Seiten sich zunächst behaupten konnten, wurde die Schacht relativ einseitig, als die Zitadelle bei etwa 40% ihrer Rumpfstruktur war, wobei das Imperium nicht imstande war, den Druck gegen die Machariels aufrechtzuerhalten. “Wir verloren viele Typhoons und uns waren die Ersatzschiffe fast ausgegangen”, erklärte Jorry Cassel. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich das Augenmerk der Flotte zwischen dem Absorbieren der Schadenswirkung durch die feindliche Flotte und dem Attackieren der Zitadelle aufgeteilt, wobei die Logistik-Teams des Imperiums versuchten, so viele Schiffe wie möglich am Leben zu halten. Als die Struktur etwa 20% Integrität erreichte, waren die Ersatzschiffe aufgebraucht und jedem, der ein Schiff verlor, wurde befohlen, zu New Edens nur einen Sprung entferntem Haupthandelszentrum zu fliegen und ein Schiff zu kaufen, welches auch immer man sich leisten konnte. Dieses Beharrlichkeit zahlte sich aus, da das Imperium es schaffte, die Rumpfstabilität der Struktur stetig zu reduzieren.

Aber die Schlacht hatte ihren entscheidenden Augenblick erreicht, wie sich Jorry Cassel lebhaft erinnert: “Als wir bei etwa 10% angelangt waren, waren fast alle Typhoons erledigt und wir erhielten den Befehl, uns zu einer befreundeten Astrahus zurückzuziehen und mit der Hurricane-Flotte neu zu formieren, die selbst in Hakonen neu formiert worden war. Während wir uns neu formierten, wurde der Reparatur-Timer der Zitadelle durch Leute angehalten, die eine Newbie-Fregatte nach der anderen im Warpflug heranbrachten.”

Der Bericht von Steadyo von Pandemic Horde ist sehr ähnlich: “Sie kamen in Zerstörern und Fregatten, verteilten sich und erreichten die minimale Schadenswirkung, die erforderlich ist, um den Reparatur-Timer anzuhalten, und die Uhr stoppte bei 2 Minuten und 46 Sekunden.” 387 Tech 1-Fregatten und sogar 37 Korvetten wurden während der Schlacht bei diesem wichtigen Bemühen benutzt, die Reparatursysteme der Zitadelle von der Aktivierung abzuhalten. Eine Taktik von Hunderten kleiner Nadelstiche statt dutzender Schlachtschiffe stellte sich als eine erfolgreiche Taktik heraus und verschaffte dem Imperium wertvolle Zeit. Die neu formierte und zusammengeschlossene Flotte kehrte dann auf das Grid zurück und übernahm den Angriff gegen die Zitadelle, während sie die feindlichen Machariels ignorierte, die ihre Ränge dezimierten.

An Ende gewann das Imperium den Wettlauf gegen die Uhr; die Fortizar-Zitadelle war zerstört worden. Durchhaltewille hatte über Geschicklichkeit gesiegt. “Wir hatten gerade bewiesen, dass man jede Fortizar im Spiel zerstören kann, wenn man sie ununterbrochen mit Schiffen bewirft”, sagt Jorry Cassel, während Steadyo die Kosten dieses Erfolgs hevorhebt: “Es beweist doch nur eins: Wenn man genug Schiffe gegen eine Festung schleudert, wird sie schließlich brechen. In einer Vorstellung, die mit dem Inbegriff eines Pyrrhussiegs endet.” Gewiss war der Preis für den Sieg hoch und der Erfolg nicht so langlebig wie viele gehofft hatten. Die Zitadelle war binnen 48 Stunden durch eine neu verankerte, unangefochtene Zitadelle ersetzt worden und die Auswirkungen auf den Markt waren nicht besonders spürbar gewesen. Dennoch wurde den heimischen Händlern eine Botschaft gesendet: Euer liebstes Handelszentrum kann jederzeit unter Beschuss geraten und zerstört werden, lediglich eine Station garantiert die Sicherheit eures Geschäftsbetriebs.

Neben der Zitadelle wurden etwa 93 Milliarden ISK vernichtet - 70 Milliarden ISK allein für das Imperium. 166 Schlachtschiffe, 80 Schlachtkreuzer, 387 Fregatten und 37 Korvetten fanden bei dieser Schlacht ihr Ende. Zum jetzigen Augenblick ist nicht klar, ob das Imperium eine weitere Zitadelle von Pandemic Horde angreifen wird. Allerdings gibt Steadyo ein Versprechen für Pandemic Horde ab: “Wenn es einen weiteren Angriff gibt, haben wir Pläne bereit, welche sie ebenso heftig bluten lassen werden, aber diesmal ohne eine Fortizar-Zerstörung am Ende.”

Schlachtberichte im GalNet:

EVF Report

zkill Report

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