Keine-Kriege-Garantie! Funatix bietet Chancen für Starter, Erfahrene, Wiedereinsteiger und Ausgebrannte!

Der Hunger pocht irgendwo tief unten. Ich drehe mich um und öffne blinzelnd ein Auge. Die letzten Lux im Raum lassen mich die Uhr sehen. Der Zeiger steht auf 11:00 Uhr. Ich denke die nächsten fünf Minuten intensiv darüber nach, ob wohl Mittag oder Abend gemeint ist. Der Unterschied wäre gravierend, denn Mittag bedeutet Chinesisch, Abend jedoch Pizza bestellen. Egal. Ich schwinge mit Elan ein Bein aus dem Bett, das dauert weitere zwei Minuten, und schlurfe zu meinen beiden 50" Monitoren mit der Außenlandschaft als Hintergrundbild und öffne die Jalousien. Das abrupte Licht malträtiert meine Augen, sie sind leider noch auf LCD eingestellt. Ah, Mittag also. Der Hinterhof mit dem grauen Wohnblock gegenüber und den Müllcontainern unten präsentiert sich bei 3° und Regen von seiner besten Seite, nämlich leer. Meine Laune klettert auf der nach unten offenen Spassskala 2 Striche nach oben. Aus Erfahrung weiß ich, dass in Bälde in den Nachbarwohnungen die Fetzen fliegen, weil sich alle der Pelle hocken. Das harmonische Miteinander der vielen Sprachen hat seine eigene Melodie.

Im Bad zeigt sich das Grauen von allen Seiten, aber hauptsächlich von vorne. Seit einiger Zeit ziert mein Spiegel ein FSK18 Aufkleber. Jetzt noch eine passende Story und der nächste Netflix-Erfolg ist sicher. Ich nehme ein frisches T-Shirt und die passende Unterwäsche vom Stapel “1x getragen, noch nicht gewendet”. Ich wende sie natürlich vor dem Anziehen, ich weiß schließlich, was ich mir wert bin. Der Kühlschrank lacht mir frech ins Gesicht. Ich schaue ihn kurz durch; ein Potpourri der größten Markterfolge der 90er und 00er Jahre. Ein solides Anlagevermögen, das seiner Wertsteigerung entgegensieht. Das meinte wohl auch die Frau vom Amt, als sie von Altersvorsorge sprach.

Bleibt nur der unmittelbare Rückgriff auf flüssige Nahrung. Mein Weinregal bietet eine Reihe auserlesener Tropfen: Bier, Red Bull und als Absacker Fritz Cola. Dank des Lieferservices unseres Getränkehändlers besteht hier kein Mangel. Insgeheim hätte ich auch Zweifel, die Kästen die vier Etagen selbst hochtragen zu können. Zumindest dreht mein Motor langsam etwas höher.

Endlich kann mich an den Rechner setzen. Diese Totzeiten drum herum gehen eindeutig auf die Effektivität. Ich flippe den Hauptschalter. Es gehen ein paar Milliarden Transistoren und ein paar hundert Milliarden Neuronen online. Der Eve Client erscheint passend an der Stelle, wo er sich in den Monitor eingebrannt hat …

Disclaimer: Diese Geschichte und die darin handelnden Personen sind bedauerlicherweise nicht frei erfunden. Ähnlichkeiten mit Personen sind daher beabsichtigt und gar nicht so zufällig. Sollte das auf Euch zutreffen, meldet Euch bitte bei unserer Selbsthilfegruppe in Funix Bar.

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