Whistleblowerin veröffentlicht unbeschädigtes Verzeichnis im Ndokassi-Streit
29.01.2019 19:40 von Alton Haveri
Huggar (Pator III) – Ein Streit über das Schicksal einer seltenen geheimen Kammer mit intakten Ndokassi-Artefakten hat sich zu einer ethischen Auseinandersetzung verschärft, nachdem eine Informantin enthüllt hat, dass die Behauptung der leitenden Archäologin Gesila Fraemar, dass das Kammerverzeichnis beschädigt sei, falsch und angeblich eine absichtliche Täuschung ist.
Aratera Kurn, eine Doktorandin und Mitglied des Galar-Yu-Zirkels, hat heute Morgen eine unbeschädigte Kopie des Ndokassi-Kammerverzeichnisses in das Dark-GalNet-Forum “The Core” hochgeladen. Die Veröffentlichung von Kurn folgt auf die Meinungsverschiedenheit zwischen den mit Archäologie befassten Galar-Yu- und Ihumanoana-Zirkeln, welche den rechtmäßigen Stammesanspruch auf die seltenen Relikte der Ära des Minmatar-Imperiums betrifft. Kurn, die eine Spezialistin für die Erbfolge von Kulturland in Pator ist, schrieb im Forum, dass die Entdeckung zu bedeutend wäre, um sie für ihren Zirkel allein zu beanspruchen.
Als Reaktion auf die Veröffentlichung der Whistleblowerin behauptete Gesila Fraemar vom Galar-Yu-Zirkel, dass ihre Gruppe von dem Wunsch angetrieben war, die Listen des Verzeichnisses als korrekt und “absolut unverfälscht” zu überprüfen, bevor sie mit anderen Parteien in Kontakt treten. Fraemar lehnte es ab, die Arbeiten ihres Zirkels zur Bestätigung der Echtheit des Verzeichnisses und der Ndokassi-Inhalte zu beschreiben, und behauptete, dass der Prozess ein “Geschäftsgeheimnis” sei, das selbstentwickelte Techniken zur Rekonstruktion und Scannung von Daten benutzt.
Kurn hat die Galar-Yu-Geschichte einer Echtheitsüberprüfung in einem nachfolgenden Beitrag auf The Core bestritten und merkte an: “Zurzeit ist es unmöglich, die Ndokassi zu scannen und die Inhalte vor ihrer Öffnung zu prüfen. Des Weiteren würde sie zu öffnen wahrscheinlich den internen Mechanismus der Ndokassi beschädigen und könnte uns daran hindern, die Technologie nachzubauen. Dies ist ein einzigartiger Schatz aus der Vergangenheit unseres ganzen Volkes und es ist eine Entscheidung, welche nicht unserem Zirkel allein überlassen werden sollte.”
Das vollständige Verzeichnis legt nahe, dass einige der Ndokassi Sporen einer Pilzart enthielten, die als “Hapa” bekannt ist und die tiefe rituelle Bedeutung bei den Minmatar-Kulturen vor der Invasion hatte. Für den Stamm der Nefantar war der Hapa-Schimmelpilz ein traditioneller Bestandteil bei der Stammeszeremonie zur Gründung neuer Klans. Der Schimmel wurde pulverisiert und am Ort der Zeremonie verstreut, um als ein Segen zu wirken, der Neuanfänge von missgünstigen Einflüssen der Vergangenheit befreit. Für den Stamm der Krusual wurde Hapa bei Bestattungsriten benutzt, nachdem es aufgelesen und mit einem Wickelmaterial vermischt wurde, welches man dann in die Kopfhaut des Verstorbenen massierte.
Hapa-Schimmel wird in historischen Quellen klar bescheinigt, dass er anfällig, schwer zu kultivieren und kurzlebig ist. Hapa gehört zu einer Reihe von kultivierten Spezies, auf die laut Minmatar-Historikern eine Amarr-Kampagne mit chemischer und biologischer Kriegsführung bewusst abzielte, in der Absicht, die traditionelle Landwirtschaft und das kulturelle Leben der Minmatar zu eliminieren. Man nahm an, dass der Hapa-Schimmelpilz während der Besetzung von Pator durch das Amarr-Imperium ausgestorben sei.
Als Reaktion auf diese Entwicklung zeigte sich Sukandi Bjokur aus dem Ihumanoana-Zirkel des Brutor-Stamms empört und wiederholte den Anspruch seines Stamms auf die Ndokassi. “Ich nenne Gesila Fraemar einen Scharlatan und eine Betrügerin. Dies ist eine ethische Verletzung der ungeheuerlichsten Art. Es ist eindeutig, dass die Ndokassi in unser Gewahrsam übergeben werden müssen, insbesondere da das vollständige Verzeichnis bestätigt, dass die Ndokassi zu jener Zeit auf Land eingelagert wurden, das sich im Besitz des antiken Kul-Brutor-Klans befand.” Er deutete weiterhin an, dass er geneigt wäre, die Standpunkte der Nefantar und Krusual über das mögliche Schicksal der Relikte anzuhören, in Anbetracht der besonderen kulturellen Rolle von Hapa in ihrer Tradition.
Die Landwirtin Yumi Gaunarr äußerte sich ihrerseits mit starken Worten zu der Sache. “Ich pflanzte gerade Süßholz auf diesem Landstück, aber irgendein versnobter Akademiker tauchte auf, fuchtelte kurz mit einem hochtrabenden Stück Papier herum und zerfetzte eines der Felder. Ich wurde nicht entschädigt und mein Klan auch nicht. Hatte der Galar-Yu-Zirkel eine Bergungsvollmacht für Kulturgüter oder haben sie mich übers Ohr gehauen? Übrigens ist das nicht mein Land, es ist im Besitz des Klans und ich bin hier nur die Feldpflegerin. Ich sage, dass wir die verdammten Dinger in ein Museum bringen sollten, und ich werde meinen Klanchef dazu bewegen, eine Petition bei Acassa Midular einzureichen, um das sicherzustellen.”
Obwohl die Hukerenui-Siedlung eine aus mehreren Stämmen zusammengesetzte Gemeinde ist und die umliegenden ländlichen Gebiete ein Flickenteppich aus Landgütern verschiedener Stämme und Klans sind, hat die Tatsache, dass der Bauernhof selbst ein Klanbesitz eines Sebiestor-Landklans ist, noch einen weiteren Stamm in den Streit hineingezogen. Diskussionen über die Angelegenheit zwischen mehreren Seiten und den beteiligten Klans und Kreisen werden mit einiger Wahrscheinlichkeit wohl in den nächsten Wochen stattfinden.