Erinnerung an die Kyonoke-Krise ein Jahr danach
10.04.2018 12:29 von Ret Gloriaxx
POSTOUVIN – Ein Jahr nach dem Ende der Kyonoke-Krise sind viele Rätsel immer noch ungelöst. Von der entscheidenden Geheimhaltungsverordnung durchgesetzt, die am zweiten Tag der Kyonoke-Untersuchung im vergangenen April beschlossen wurde, sind alle Informationen, die von den Imperien im Hinblick auf die Forschung nach einem Heilmittel sowie auf Ermittlungen über die Ursprünge des Ausbruchs gesammelt wurden, in Geheimhaltung gehüllt.
Keine offizielle Identifikation der Täter des vielleicht tödlichsten Terroranschlags in der Geschichte New Edens wurde veröffentlicht und alle Rufe nach Gerechtigkeit von Aktivisten, Staatsbediensteten oder den Medien wurden mit Schweigen beantwortet. Obwohl es bekannt ist, dass die Kasaras, eine Familie aus Caldari-Nationalisten, für den Einbruch in die Kyonoke-Mine verantwortlich sind, sind ihre Motive sowie die Einzelheiten ihrer Beteiligung immer noch unbekannt.
Während das Heilmittel gewirkt zu haben scheint und der freigelassene Kyonoke-Erregerstamm vom Directive Enforcement Department offiziell für ausgelöscht erklärt wurde, dauern die Ermittlungen des DED zu dem Zwischenfall immer noch an. Schätzungsweise starben fast 22 Millionen Menschen bei dem Ausbruch. Die Mehrheit, über 14 Millionen Menschen, waren Einwohner der früheren Stadt Myrskaa auf Oijanen II.
Oijanen II
Nach der Behandlung und Evakuierung der überlebenden Bürger wurde Myrskaa mit Wasserstoff-Antimaterie-Sprengköpfen zerstört. Heute wird die Stadt vom Sukuuvestaa-Megakonzern in einem der erfolgreichsten Bauprojekte der Caldari-Geschichte wiederaufgebaut. Sukuuvestaa behauptet, dass “außerordentliche Fortschritte” gemacht wurden und dass das Projekt schon 30 Millionen Menschen zwischen den Aufräumarbeiten vor Ort und den Aufbautätigkeiten Arbeit gegeben hat. Die Myrskaa Metropolitan Corporation hat zu einer Pressekonferenz im Mai über den aktuellen Status der Wiederaufbauarbeiten gerufen.
Nach Monaten umfangreicher Vorsichtsmaßnahmen auf dem Planeten Muttokon II haben die Minmatar-Behörden die Sicherheitsvorkehrungen gelockert, die eingerichtet wurden, um eine erneute Kontamination als Folge der Zerstörung des verseuchten Muttokon-Weltraumlifts zu verhindern. Nach seiner Reinigung wurde der Lift aus dem Orbit entkoppelt und seine Verbrennung beim Wiedereintritt in die Atmosphäre wurde zugelassen. Wissenschaftler waren zuversichtlich, dass die Chance, dass auch nur ein Kyonoke-Erreger überleben würde, infinitesimal gering war. Allerdings beschlossen die Stammesverwaltungen auf dem Planeten, die Sorgen unter der Bevölkerung zu beruhigen, indem Masken verteilt, ihre Benutzung angeordnet und das Kyonoke-Heilmittel in medizinischen Einrichtungen vorrätig gehalten wurden.
Genolution-Station, Efu V, Mond 1
Ähnliche Vorsichtsmaßnahmen wurden auf der Genolution-Station für biotechnische Produktion im Orbit von Efu V im Amarr-Gebiet ergriffen. Die Anlage ist seit Mai wieder geöffnet, aber eine Impfung aller neuen Mitarbeiter mit dem Wirkstoff 0410 ist immer noch vorgeschrieben. Eine Sonderbeobachtungsgruppe des Teams der Society of Conscious Thought, das an der Kyonoke-Untersuchung beteiligt war, überwacht immer noch das Gebäude.
Währenddessen ist die H4-RP4-Keepstar-Zitadelle, welche die Kyonoke-Untersuchung beherbergte, immer noch aktiv und geschäftig. Der Zugang für Kapselpiloten wurde eingeschränkt, aber die Society of Conscious Thought hat Biotechnologie-Unternehmen aus dem ganzen Cluster Zutritt zu den vielen Forschungseinrichtungen der Station eingeräumt. Die Hülle der RP4-Hemorphite-Verarbeitungsanlage bleibt bestehen, als ein dauerhaftes Denkmal für alle, die durch die Seuche starben, und für die, die geholfen haben, sie zu beenden. In eintausend Kilometern Entfernung ist das Zentrum für Zusammenarbeit bei der Untersuchung, das von der Kapselpilotenorganisation Arataka Research Consortium (ARC) betrieben wird, immer noch für den Verkehr geöffnet.
H4-RP4-Keepstar für die Kyonoke-Untersuchung, Postouvin
Die Bemühungen von ARC während der Untersuchung sind für das endgültige Ergebnis der Kyonoke-Untersuchung maßgebend gewesen, da ihre Stimmen entscheidend für die Einsetzung der Verordnung “Hoffnung für alle” (Hope for All Act) war, die von den Abgeordneten unter den Notfallregelungen der Yulai-Konvention verabschiedet wurde. Der “Hope for All Act” wurde von der Minmatar-Republik und der Gallente-Föderation unterstützt und trat gegen den “Final Act” an, der vom Caldari-Staat und dem Amarr-Imperium gestützt wurde und der die extreme Reinigung aller von Kyonoke infizierten Zonen forderte. Solche Maßnahmen hätten schätzungsweise 24 Millionen weitere Leben gekostet und damit die Zahl der Opfer des Zwischenfalls mehr als verdoppelt.
ARC versucht ebenfalls, eine Forderung nach Informationsfreiheit gegen das Federal Intelligence Office voranzutreiben, welche die Freigabe von Dokumenten über den Kyonoke-Zwischenfall verlangt. Der Gerichtshof des Föderalen Distrikts von Orvanne hat zu der Angelegenheit, über welche ausführlich in Gallente-Pressekanälen berichtet wurde und zu welcher der Gerichtshof Unterlagen von etlichen Gallente-Bürgergruppen zusätzlich zur Forderung von ARC erhalten hat, immer noch keine Entscheidung getroffen.